Albinismus

Albinismus (v. lat. Wort „albus“, „weiß“) ist eine Erbkrankheit die einen Gendefekt bewirkt. Dieser Gendefekt hat zur Folge, dass das Pigment Melanin (v. griech. Wort „mèlas“, „schwarz“) vom Organismus nur in geringen Mengen oder gar nicht produziert wird.

Da das Melanin für die Färbung der Haut verantwortlich ist, es allerdings nur kaum oder gar nicht vorhanden ist, entsteht die albinotypische „hell-rosa“ Färbung und die charakteristischen roten Augen.

Zunächst sollten einige Begriffe geklärt werden, die zum weiteren Verständnis meiner Ausführungen bedeutend sind. Da wäre zum einen der Begriff „Genotyp“, hiermit ist das Erbbild eines Organismus gemeint. Das Erbbild stellt die exakte genetische Ausstattung des Individuums dar. Zum anderen sind die Begriffe Homo- und Heterozygotie wesentlich, Homozygotie bedeutet „Reinerbigkeit“ und Heterozygotie „Spalterbigkeit“.

Ein homozygotes Individuum besitzt den Genotyp „AA“ oder „aa“, wohingegen das Erbbild eines heterozygoten Individuums „Aa“ oder „aA“ ist.

Das „A“ symbolisiert das dominante Allel (Merkmal), das „a“ stellt im Gegensatz dazu das rezessive Allel da. Oft ist es so, dass bei heterozygoten Individuen ein Allel über das andere dominiert. Hierbei wird die Ausprägung des Merkmals des rezessiven Allels unterdrückt und das Merkmal des dominanten wird ausgeprägt. Dies ist besonders wichtig, da Albinismus eine rezessive („a“) Erbkrankheit ist. Die Folge daraus ist, dass der Gendefekt nur zum Vorschein kommt, wenn der Organismus den homozygoten Genotyp „aa“ hat. Es kommt zur Ausprägung des rezessiven Merkmals, weil der Organismus kein dominantes („A“) Merkmal hat das den Gendefekt unterdrücken könnte.

Jedoch können auch „normal gefärbte“ Eltern albinotische Nachkommen hervorbringen, allerdings müssen dann beide Elternteile spalterbig sein, d. h., wie zuvor bereits erwähnt, sie haben den Genotyp „Aa“ oder „aA“.

Zur weiteren Veranschaulichung wie sich Albinismus vererbt und wie die rechnerischen Wahrscheinlichkeiten sind einen Albino „zu erhalten“ sollen nachfolgende „Punnett Quadrate“ helfen. Die Quadrate zeigen zum einen welche Allele sowohl der Vater als auch die Mutter an die Nachkommen weitergeben können, als auch welche Genotypen der Nachkommen daraus resultieren können.

1. Möglichkeit:

– heterozygoter Vater [„Aa“, kein Albino] + heterozygote Mutter [„Aa“, kein Albino]

1

In Zahlen ausgedrückt besagt die Tabelle, dass
25% der Nachkommen reinerbig („AA“, kein Albino),
50% der Nachkommen spalterbig („Aa“, kein Albino) und
25% der Nachkommen reinerbig („aa“, Albino) sind.

2. Möglichkeit:

– heterozygoter Vater [„Aa“, kein Albino] + homozygote Mutter [„aa“, Albino]

 

2

In Zahlen ausgedrückt besagt die Tabelle, dass
50% der Nachkommen spalterbig („Aa“, kein Albino) und
50% der Nachkommen reinerbig („aa“, Albino) sind.

3. Möglichkeit:

– heterozygoter Vater [„Aa“] + homozygote Mutter [„AA“, kein Albino]

3

In Zahlen ausgedrückt besagt die Tabelle, dass
50% der Nachkommen reinerbig („AA“, kein Albino) und
50% der Nachkommen spalterbig („aA“, kein Albino).

4. Möglichkeit:

– homozygoter Vater [„aa“, Albino] + homozygote Mutter [„AA“, kein Albino]

4

In Zahlen ausgedrückt besagt die Tabelle, dass
100% der Nachkommen spalterbig („aA“, kein Albino) sind.

Wie ich bereits oben erwähnt habe, handelt es sich bei den Ergebnissen um rechnerische Wahrscheinlichkeiten, sprich es müssen nicht, wie bei der 1. Möglichkeit angeben, 25% der Nachkommen reinerbig („AA“, kein Albino), 50% der Nachkommen spalterbig („Aa“, kein Albino) und 25% der Nachkommen reinerbig sein! Es kann auch sein, dass beispielsweise 75% der Nachkommen spalterbig („Aa“, kein Albino) und 25% der Nachkommen reinerbig („AA“, kein Albino) sind!

Abschließend möchte ich noch sagen, dass Albinismus kein Vorteil für die Tiere darstellt, da sie durch ihre „hell- rosa“ Färbung schneller von Fressfeinen wahrgenommen werden bzw. ihre Beutetiere nehmen sie schneller wahr.