Sandcichliden

Zunächst sollte geklärt werden worum es sich bei Sandcichliden handelt und welche Gattungen dazu zählen. „Sandcichliden“ ist ein Sammelbegriff für Buntbarsche aus dem Tanganjikasee, die in ihrem natürlichen Habitat auf ausgedehnten Sandflächen in leben. Außerdem weisen Sandcichliden häufig Anpassungserscheinungen ihrer Morphologie Körperbau) an die Umgebung auf, so haben sie meistens einen länglichen stromlinienförmigen Körperbau und eine silbrige Färbung auf. Abhängig der Art bauen die Männchen große Brutarenen in den Sandboden und die Weibchen schwimmen in großen Schulen über die am Boden balzenden Männchen (z.B. Enantiopus melanogenys) oder es werden Pärchen gebildet, die teilweise auch Felsen bezogen leben (z.B. Xenotilapia papilio).

Zu den Sandcichliden gehören die Gattungen Callochromis, Cardiopharynx, Ectodus, Enantiopus, Grammatotria, Lestradea und Xenotilapia.

Diese Gattungen spalten sich dann noch in die folgenden Unterarten auf,

Callochromis macrops, C. melanostigma, C. pleurospilus und C. stappersii,

Cardiopharynx schoutedeni,

Ectodus descampsi,

Enantiopus melanogenys und E. spec. Kilesa,

Grammatotria lemairii,

Lestradea perspicax und L. stappersii,

Xenotilapia bathyphillus, X. boulengeri, X. burtoni, X. caudafasciata, X. flavipinnis, X. nasus, X. nigrolabiata, X. ochrogenys, X. ornatipinnis, X. papilio, X. papilio Sunflower, X. sima und X. spilopterus.

Des Weiteren gibt meistens zu jeder dieser zuvor genannten Unterarten auch noch verschiedene Standortvarianten, so gibt es beispielsweise X. flavipinnis Kigoma, X. flavipinnis Kekese, X. flavipinnis Kasanga, … . Diese Standortvarianten weisen meistens eine andere Färbung auf.

Sandcichliden besitzen ein äußerst interessantes Verhalten und nahe zu jede Art verfügt über ein Verhalten, das sich von den anderen Arten abhebt. Jedoch sind alle Sandcichliden Maulbrüter. Die Art der Maulbrutpflege lässt sich in 2 Kategorien einteilen, nämlich in die maternale und biparentale Maulbrutpflege. Maternale Maulbrüter sind beispielsweise X. ochrogenys und Enantiopus melanogenys, hier betreibt nur das Weibchen die Maulbrutpflege. Sie nimmt die Eier direkt nach der Eiablage und Befruchtung ins Maul auf. Weiterhin behält sie die Eier im Regelfall zwischen 14 und 21 Tage im Maul, nach dieser Zeit entlässt das Weibchen die voll ausgereiften Jungen. Einige Arten lassen ihre Jungen frei und „überlassen sie ihrem Schicksal“, wohingegen andere Arten die Jungen bei drohender Gefahr wieder ins Maul auf nehmen und an anderer Stelle wieder freilassen, dieses kann bis zu 2 Wochen nach dem ersten freischwimmen andauern. Dieses ist anders bei den biparentalen Maulbrütern, hier beteiligt sich das Männchen an der Brutpflege. Die Brutpflege ereignet sich wie folgt, das Weibchen nimmt die Eier die ersten 6 bis 12 Tage ins Maul. Danach werden die Larven an das Männchen übergeben. Die Larven werden zwischen dem 13 bis 16 Tag von Männchen freigelassen. Die Brutpflege kann bis zu 14 Tag fortgesetzt werden. Des Weiteren steht die Methode der Maulbrutpflege, ob maternal oder biparental, in enger Beziehung mit dem Balzverhalten und der Morphologie der Art. So sind bei maternlen Maulbrütern nur die Männchen farbenprächtig und die Weibchen sind silbrig grau gefärbt, beispielsweise X. bathyphilus oder E. descampsi. Außerdem ist das Balzverhalten viel ausgeprägter, so baut beispielsweise Enantiopus melanogenys große Laichkrater, wo er versucht möglichst viele Weibchen hinein zu locken, um mit ihnen abzulaichen. Wohingegen bei biparentalen Maulbrütern das Männchen und das Weibchen gleich gefärbt sind, beispielsweise X. flavipinnis oder X. papilio. Weiterhin ist das Balzverhalten nicht so intensiv ausgeprägt.